Aktionstag gegen Wohnungslosigkeit am 11. September 2025 auf dem Rudolfplatz in Köln
Wer sich die Dankreden auf die Amtszeit von Frau Reker anhören mag, kann feststellen, in welcher Fantasiewelt die Parteien leben, die Köln in den letzten Jahren regiert haben:
Ratssitzung 4.9.2025 online https://www.stadt-koeln.de/artikel/71199/index.html
Die neugewählte Oberbürgermeisterin Henriette Reker erklärte im Januar 2016 auf dem Neujahrsempfang der Deutschen Bank: „Ich möchte den Wirtschaftsstandort Köln weiter ausbauen und Köln als Medien-, Hochschul- und Messestadt auch international auf einem Spitzenplatz wissen. Es gibt keine eindrucksvollere Sozialpolitik als die Stärkung des Wirtschaftsstandortes.“
https://www.stadt-koeln.de/mediaasset/content/pdf-ob/reden/20160114_neujahrsempfang_deutsche_bank.pdf
Das Ergebnis dieses Verständnisses von Sozialpolitik
– die Armen sind mehr und ärmer geworden
– die Zahl der gemeinnützigen Wohnungen ist gesunken
– die Zahl der Drogentoten ist gestiegen
– Jahr für Jahr mussten die beiden kleinen Frauenhäuser 400 – 600 schutzsuchende Frauen abweisen, weil sie keine freien Zimmer hatten
Am Aktionstag gegen Wohnungsnot auf dem Rudolfplatz waren die Obdachlosen, die Hauptamtlichen aus der Wohnungslosenhilfe und die Unterstützenden der Obdachlosen unter sich. Kein OB-Kandidat hat sich blicken lassen.
Wir müssen einen Weg finden, dass sich die Wohnungslosen und Obdachlosen in der Stadt, die Beschäftigten der Wohnungslosenhilfe und die auf vielfältige Weise Obdachlose Unterstützenden zusammenfinden, um gemeinsam eine Kraft zu werden, die den Druck auf die Politik ausüben kann, die zu wirklichen Taten führt. Angesichts der Leerstände in der Stadt muss es ermöglicht werden allen Obdachlosen als Übergangslösung ein abschließbares Einzelzimmer anzubieten – bis es Wohnungen für alle gibt.
11. September 2025
Klaus Jünschke