ist ein Bericht im heutigen Stadt-Anzeiger auf S. 27 überschrieben. In der Ehrenfelder Gutenbergstraße baut „der Immobilienentwickler“ Bonava fünf Häuser mit 64 Eigentumswohnungen. Der Stadt-Anzeiger macht darauf aufmerksam, dass noch zehn der Wohnungen zu haben sind und freundlicherweise druckt er auch noch eine kostenlose Telefonnummer ab, damit sich Interessentinnen „nähere Details“ verklickern lassen können. https://www.ksta.de/koeln/ehrenfeld/gutenberg-karree-in-koeln-neues-wohnquartier-in-neuehrenfeld-ist-heiss-begehrt-39531320
Der Stadt-Anzeiger, der sich immer mal kritisch mit dem städtischen Wohnungsbau befasst, hat es in diesem Artikel nicht mehr nötig zu erklären, warum das sogenannte kooperative Baulandmodell hier nicht greift.
„Das Kooperative Baulandmodell verpflichtet Bauherr*innen, Investor*innen sowie Vorhabenträger*innen bei Planvorhaben, die eine Bebauungsplanung benötigen, 30 Prozent der Wohnungen im öffentlich geförderten Segment zu errichten, vorausgesetzt es entstehen mehr als 20 Wohneinheiten.“
https://www.stadt-koeln.de/artikel/62175/index.html
Dazu passt der Bericht auf Seite 1 des Lokalteils über die neue Anlaufstelle für die Flüchtlinge aus der Ukraine, in dem Frau Reker erklärt „Wir haben die Suche nach freiem Wohnraum massiv verstärkt“.
Die Verantwortung von Frau Reker, von CDU und Grünen für die Wohnungsnot in Köln wird nicht thematisiert.
Das Institut der Deutschen Wirtschaft hat eine Studie zum Wohnungsbedarf vorgelegt, der besonders in den Großstädten sehr hoch ist. Die Autoren haben den Wohnungsbedarf mit den errichteten Neubauten verglichen und festgestellt, dass Hamburg den Bedarf zu 93% decken konnte und Köln nur zu 40%.
https://www.iwkoeln.de/studien/ralph-henger-michael-voigtlaender-weiterhin-hohe-wohnungsbedarfe-vor-allem-in-den-grossstaedten.html
Seit Jahren wird in Köln skandalisiert, dass die Stadt zu Linderung der Wohnungsnot jährlich 6.000 Wohnungen bauen lassen wollte, aber es einfach nicht schafft. Obwohl der Mieterverein fordert, dass wenigstens 2000 der neuen Wohnungen Sozialwohnungen sein müssen, um den Bestand an Sozialwohnungen in Köln nicht weiter zu verringern, hat die Stadt jährlich nur 1000 Sozialwohnungen vorgesehen. 2019 wurden nur 546 geförderte Wohnungen fertig gestellt.
https://www.ksta.de/koeln/zahlen-schoen-gerechnet–scharfe-kritik-an-stadt-koeln-nach-wohnungsbau-bilanz-36796232
500 Obdachlose vegetieren auf den Straßen Kölns. Fast 50% aller Kölner haben einen Wohnberechtigungsschein und trotzdem werden weiter am Bedarf vorbei Eigentumswohnungen gebaut, Luxuseigentumswohnungen und Luxuseinfamilienhäuser.
https://www.ksta.de/koeln/wer-sind-die-kunden–hier-kosten-luxusimmobilien-in-koeln-acht-millionen-euro-39505552
Wie lange will sich die Stadt noch weigern, die leerstehenden Villen und die leerstehenden 5000 Wohnungen zu beschlagnahmen und Obdachlose und Flüchtlinge dort unterzubringen?